Dampflokzeit in Oberfranken

Schlagwort: Pfiff

Vorgeschichte 2

Als Klubbude dient:
Gerds Aufenthaltszimmer

Spezialgebiete:
Loknummern sammeln mit Heimat-Bw
Sammeln von Wagenbezettelungen
technische Daten aller Fahrzeuge
Kursbuch
Eisenbahn allgemein
Sammeln von Wagenplomben
Sammeln von Eisenbahnplakaten
Sammeln von Bremszetteln

Ein zünftiger Pfiff-Klub hat natürlich auch einen Klubstempel und so wurde schon bald nach der Gründung unseres PKs einer angefertigt, der auch recht zufriedenstellend ausfiel:

Leider weiß ich nicht mehr, wie es auf den ersten Klubsitzungen zuging. Jedenfalls trugen wir immer gleich am Anfang jedes Treffens die neuen Loknummern, die Peter in Lichtenfels gesehen hatte (er ging dort zur Schule), in die Nummernlisten ein. Vom 14.8.1968 ab folgen nun genaue Berichte.

 

 

Vorgeschichte

Schon als kleines Kind interessierte ich mich immer ein wenig für die Eisenbahn. Die berechtigte Frage: welches kleine Kind sieht nicht gerne beim Rangieren zu oder läuft schneller, wenn es hört, dass die Bahnschranke geschlossen wird? Natürlich ist das so! Aber bei mir schien es eben doch etwas mehr als einfach kindliche Neugier zu sein.

1964 trat ich in die Oberrealschule in Kulmbach ein, wo unsere Lehrer manchmal Pfiff-Hefte verteilten. Wie versessen war ich darauf, eines zu erwischen und wenn auch nur immer je zwei Mann ein Heft bekamen – ich sicherte mir immer ein Eigenes!

Dies trug dazu bei, dass ich nun noch häufiger beim Rangieren zusah als sonst. Eines Tages schien das Schicksal meiner „Eisenbahnkarriere“ ein Ende bereiten zu wollen. Ich wurde verdächtigt, bei einem Schienenbus die Frontscheibe eingeschlagen zu haben. Schlimme Tage folgten. Sogar die Bahnpolizei kreuzte bei uns auf. Aber natürlich war ich wirklich völlig unschuldig! Doch anstatt nun aus Wut über die falsche Verdächtigung das Thema Eisenbahn aufzugeben, beschäftigte ich mich von nun an noch intensiver damit.
Zum Platzen kam die Bombe am 15. August 1966. Das kam so: An dem genannten Tag musste ich morgens meiner Mutter ein Paket Waschpulver besorgen. Dabei sah ich, wie der 8620 – ich weiß nicht, ob der Güterzug damals auch schon diese Bezeichnung hatte – rangierte. Ich brachte schnell das Paket nach Hause und fuhr wieder runter zum Mainleuser „Rangierbahnhof“. Als ich die Lokomotive so betrachtete, interessierte mich plötzlich etwas, was ich vorher nie beachtet hatte: die Nummer – 50 1619 – stand da an der Lok.
Ich prägte mir die Nummer ein und sah am nächsten Tag wieder auf die Nummer – 50 2817 – hieß diesmal die Lok. Drei Wochen schrieb ich mir nun jeden Morgen die Loknummer dieses Zuges auf. Dann waren die Ferien zu Ende.

Wer nun glaubt, ich hätte jetzt das Nummernaufschreiben aufgegeben, ist auf dem Holzweg. Anstatt das Geschäft aufzugeben, schrieb ich nun von jedem Zug, den ich sah – ausgenommen Triebzüge – die Loknummer auf.

So ging das ein halbes Jahr lang und mein Interesse für die Eisenbahn wuchs von Tag zu Tag. Ich fing an Güterwagenbezettelungen und -blombierungen zu sammeln, Kursbücher zu wälzen, größere Bahnhöfe unsicher zu machen und überhaupt alles, was mit Eisenbahn zu tun hat, zu erforschen. Natürlich schrieb ich nun auch schon längst immer das Bahnbetriebswerk der einzelnen Lokomotiven auf. Da ich einen Fotoapparat besaß, sparte ich auch nicht mit Schnappschüssen aus dem vielseitigen Bereich der Eisenbahn.

Beim Lesen der Pfiff-Hefte, erfuhr ich von den sogenannten „Pfiff-Klubs“, Vereinen von jungen Eisenbahnfreunden. Das wäre doch eine feine Sache in so einem Klub zu sein, dachte ich mir. Aber mit wem sollte ich einen gründen? Als es an die Gründung ging waren wir zu zweit. Hans und ich. In unserer Umgebung kannten wir niemanden, der solches Interesse wie wir für die Bahn zeigte. Dennoch fragte ich eines Tages beim Senator-Verlag an, ob wir beide alleine einen Pfiff-Klub gründen könnten – wir konnten!

Am 6. Mai 1968 kam ein großes Kuvert an. Den Inhalt bildete das Pfiff-Heft 1/1968 und unsere Klubausweise. Dies war der Geburtstag des „Pfiff Klub Köf“ in Mainleus.

 

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