Dampflokzeit in Oberfranken

Schlagwort: Neuenmarkt

Von Kulmbach bis Neuenmarkt-Wirsberg auf der 001 202-1

Mit 15 Minuten Verspätung fuhr der E 1649 am 11.03.1970 in Kulmbach ein. Der Lokführer hatte mir vor längerer Zeit versprochen, mich einmal auf dem Führerstand mitzunehmen. Ohne weiteres ließ er es zu, nachdem ich auf sein Versprechen hingewiesen hatte, dass ich auf die Lok kletterte. Gerade noch rechtzeitig konnte ich das Tonbandgerät „in Schwung bringen“, bevor „Ottos Lokführer“ den Regler auf den Pfiff des Zugführers hin zur Seite drückte. Mit gewaltigen Dampfstößen, wie mir das Tonband auch im Nachhinein bestätigen konnte, donnerte die 001 202-1 aus dem Bahnhof, sechs Schnellzug- und einen Gepäckwagen hinter sich herschleppend. Schon bald hatten wir einen Affenzahn drauf. Der Lokführer pfiff sogar einmal mir zuliebe grundlos kurz vor Neuenmakt, wo wir nach 10 Minuten Fahrt eintrafen. Ich schenkte dem freundlichen Lokführer ein paar Bilder und machte mich auf den Weg. Kurz vor der Abfahrt des Zuges in Richtung Hof pfiff der Lokführer noch einmal kräftig, was ich natürlich auf Tonband einfing. Mit der 216 115-6 als Schlz konnte sich der E 1649 getrost an die Steilrampe heranwagen. Auf der Lok des Ng 8627 entdeckte ich Lokführer Hans (siehe vorherigen Bericht), mit dem ich noch ein paar Worte wechselte, bevor ich mit dem E 2083 nach Mainleus zurück fuhr.

 

06.09.1969 – 001 202-1 – Bw Hof – vor E 458 in Mainleus

Mit Volldampf die Schiefe Ebene hinauf

Am 14.02.1970 dufte ich das erste Mal (seitdem ich ein Tonbandgerät besaß auf dem Führerstand einer Dampflok mitfahren. Es handelte sich um die 052 452-0, Zuglok des P2805. Lokführer Hans und Heizer Anton waren die freundliche Lokmannschaft, die mich „ein Stück des Weges“, nämlich von Mainleus bis Falls, mitfahren ließ. Bei jeder Station nahm ich die Anfahrt auf Tonband auf, meist auch die Geräusche während der Fahrt. Besonders imposant war natürlich die Fahrt auf der Steilstrecke zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast bei Sonnenaufgang. Bei dem klaren Wetter konnte man sogar Schneeberg und Ochsenkopf in der Ferne erkennen. Mit gleichmäßigen Dampfstößen keuchte die 052 452-0 die Schiefe Ebene hinauf, erst kurz vor Marktschorgast konnte Lokführer Hans den Regler einziehen, ohne befürchten zu müssen, der Zug würde nicht bis in den Bahnhof rollen. Bei der nächsten Station, dem Bahnhof Falls, verließ ich die Lok, um mit dem P2814 wieder nach Mainleus zu fahren. Leider waren es, wie gesagt, die ersten Tonbandaufnahmen auf einem Führerstand, so dass ich noch nicht die Erfahrung ausnutzen konnte, die ich später hatte. Trotzdem war die Aufnahme, die ich von der Schiefen Ebene (bis auf den Schluss, den ich versehentlich gelöscht hatte) einmalig und ich hoffte, dass es nicht die letzte Fahrt auf der berühmten Steilrampe war.

Spähfahrt an die Schiefe Ebene (19.03.1969)

Kaum war der 1891 (212 378-4 mit Wendezug) in Neuenmarkt eingefahren, als wir drei vom Pfiff-Klub Köf auch schon zum Bahnhof hinausstürmten und in Richtung Schiefe Ebene am Bahndamm entlang eilten. Obwohl wir gleich den richtigen Weg fanden, sahen wir den E 510 (Zuglok 001 230-2 mit M. Meister als Lokführer und Schneisen als Heizer) nur am Fuße der Steilrampe. Der D 546 kam mit rauschenden Bremsen aus Richtung Marktschorgast herunter, als wir auf unserem Einmarsch kurz hinter der Autoüberführung angelangt waren. Endlich hatten wir unser Ziel, eine aufgelöste Blockstelle, erreicht. Laut Angaben von Lokführer H. Meister sollte in ihrer Umgebung ein Schild mit ihrem Namen liegen. Vergeblich suchten wir danach, wurden aber durch günstige Gelegenheiten zum Fotografieren von Zügen entschädigt. Der 1868 mit der 50 2694, der 1869 mit der 052 406-6 und der E873 mit der 01 181 wurden ebenso wie die vorhin schon erwähnten Züge fotografiert. Nach dem E 873 liefen wir wieder nach Neuenmarkt zurück. Dort sahen wir zuerst von einer Brücke aus beim Rangieren zu (260 110-2 mit Lokführer Erich) und gingen dann auf den Bahnhof.
Kurz vor dem E575 fuhr die Sensation des Tages ein: 220 038-4, eine V200 mit Mittelpufferkupplung. Ihr Zug bestand aus einem Schnellzugwagen 1. Klasse, einem Wagen der Versuchsanstalt Minden, sowie acht 4-achsigen französischen Rungenwagen, die auch alle mit Mittelpufferkupplung ausgestattet waren.
Leider war mein Film schon voll, dafür machte Peter ein paar Aufnahmen. Nachdem sich die V200 ans andere Ende des Zugs gesetzt hatte und der Zug ein paar mal getrennt und wieder gekuppelt worden war, verließ er den Bahnhof wieder in Richtung Marktschorgast. Der 1870 (212 378-4 mit Wendezug) war schon inzwischen bereitgestellt worden und so stiegen wir nun ein und kurz darauf ging es wieder ab in Richtung Mainleus.

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