Dampflokzeit in Oberfranken

Schlagwort: Marktschorgast

Fahrt auf der 052 945-3 von Kulmbach bis Marktschorgast

Am 27.06.1972 hatte ich Gelegenheit, bei „O´s Lf´s Hz“ (+Lf) auf der 052 945-3 von Kulmbach bis Marktschorgast mitzufahren. Dabei gelangen mir wieder einmal ein paar sehr gute Tonbandaufnahmen. Fünf Minuten Verfrühung in Marktschorgast zeugen von einer wilden Fahrt des P 2819 auf der Schiefen Ebene. Von besagter Station aus latschte ich in glühender Hitze zurück nach Neuenmarkt, wo ich mich noch ein wenig nützlich machte.

Auf der 001 202-1 von Neuenmarkt nach Marktschorgast

Unseren Berechnungen zufolge hätte eigentlich Herbert Meister am 04.01.1972 den P 2819 fahren müssen. Dass „sein Lokführer“, den er vertreten hatte, inzwischen wieder einsatzfähig war, erfuhr ich morgens beim P 2814. Leider hatte ich da keine Gelegenheit, ihn wegen einer Mitfahrt auf der Lok zu fragen. Dabei hatten wir deswegen die Fotofahrt in die Gegend von Kirchenlaibach verschoben! Na ja – wir mussten dann eben mit dem Risikogedanken arbeiten. Um 12 Uhr fuhren wir (Hans und ich) also mit dem P 2819 nach Kulmbach, wo ich dem Lokführer unser Anliegen vortrug. „

Blick vom Führerstand der 001 202-1 – P2819 – auf der Schiefen Ebene

Na ja, do fohrder hald amoll mit. Ich kenn euch ja“, meinte er, machte aber keine Anstalten, uns jetzt schon in die Lok zu lassen. Deshalb stiegen wir wieder in den Zug, kauften beim Schaffner eine, besser gesagt zwei Fahrkarten und fuhren erst einmal bis Neuenmarkt. Dort machten wir die zweite „Attacke“ und hatten Erfolg. Wenig später stand Hans mit „abfahrbereitem“ Tonband, ich mit schussbereiter Kamera auf der 001 202-1 und warteten auf den Pfiff des Lokführers. Als es soweit war, erlebten wir eine Fahrt, die uns wieder einmal bewies, dass die 001 noch lange nicht zum alten Eisen gehört, obgleich seltsamerweise immer wieder Lokführer auf die 202 schimpfen. In neun Minuten schaffte sie die für fünfzehn Minuten Fahrzeit vorgesehene acht Kilometer lange „Schiefe Ebene“.
Während der Fahrt knipste ich ständig vom Führerstand aus nach vorne und auch die Lokmannschaft bei ihrer Arbeit. Schon jetzt bemerkten wir, dass die ganze Strecke „vollklebte“ von Fotografen. Nach, wie gesagt, neun Minuten stand der P 2819 in Marktschorgast, wo wir von der Lok kletterten und uns bedankten. Auf der Lok hatte ich übrigens der Lokmannschaft ein paar Bildchen geschenkt. Ich hatte sie zufällig im Bw Hof aufgenommen – Als der P 2819 Marktschorgast verlassen hatte, latschten wir wieder zurück nach Neuenmarkt, unterwegs natürlich (fast) sämtliche Züge knipsend, die an jenem Nachmittag noch auf dem Plan standen. Selbst in Neuenmarkt wurde noch „stativt“ (da es bereits dunkel war) und „getonbandelt“. Um 17:58 Uhr fuhren wir mit dem E 2084 wieder nach Mainleus.

Mit Volldampf die Schiefe Ebene hinauf

Am 14.02.1970 dufte ich das erste Mal (seitdem ich ein Tonbandgerät besaß auf dem Führerstand einer Dampflok mitfahren. Es handelte sich um die 052 452-0, Zuglok des P2805. Lokführer Hans und Heizer Anton waren die freundliche Lokmannschaft, die mich „ein Stück des Weges“, nämlich von Mainleus bis Falls, mitfahren ließ. Bei jeder Station nahm ich die Anfahrt auf Tonband auf, meist auch die Geräusche während der Fahrt. Besonders imposant war natürlich die Fahrt auf der Steilstrecke zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast bei Sonnenaufgang. Bei dem klaren Wetter konnte man sogar Schneeberg und Ochsenkopf in der Ferne erkennen. Mit gleichmäßigen Dampfstößen keuchte die 052 452-0 die Schiefe Ebene hinauf, erst kurz vor Marktschorgast konnte Lokführer Hans den Regler einziehen, ohne befürchten zu müssen, der Zug würde nicht bis in den Bahnhof rollen. Bei der nächsten Station, dem Bahnhof Falls, verließ ich die Lok, um mit dem P2814 wieder nach Mainleus zu fahren. Leider waren es, wie gesagt, die ersten Tonbandaufnahmen auf einem Führerstand, so dass ich noch nicht die Erfahrung ausnutzen konnte, die ich später hatte. Trotzdem war die Aufnahme, die ich von der Schiefen Ebene (bis auf den Schluss, den ich versehentlich gelöscht hatte) einmalig und ich hoffte, dass es nicht die letzte Fahrt auf der berühmten Steilrampe war.

Spähfahrt an die Schiefe Ebene (19.03.1969)

Kaum war der 1891 (212 378-4 mit Wendezug) in Neuenmarkt eingefahren, als wir drei vom Pfiff-Klub Köf auch schon zum Bahnhof hinausstürmten und in Richtung Schiefe Ebene am Bahndamm entlang eilten. Obwohl wir gleich den richtigen Weg fanden, sahen wir den E 510 (Zuglok 001 230-2 mit M. Meister als Lokführer und Schneisen als Heizer) nur am Fuße der Steilrampe. Der D 546 kam mit rauschenden Bremsen aus Richtung Marktschorgast herunter, als wir auf unserem Einmarsch kurz hinter der Autoüberführung angelangt waren. Endlich hatten wir unser Ziel, eine aufgelöste Blockstelle, erreicht. Laut Angaben von Lokführer H. Meister sollte in ihrer Umgebung ein Schild mit ihrem Namen liegen. Vergeblich suchten wir danach, wurden aber durch günstige Gelegenheiten zum Fotografieren von Zügen entschädigt. Der 1868 mit der 50 2694, der 1869 mit der 052 406-6 und der E873 mit der 01 181 wurden ebenso wie die vorhin schon erwähnten Züge fotografiert. Nach dem E 873 liefen wir wieder nach Neuenmarkt zurück. Dort sahen wir zuerst von einer Brücke aus beim Rangieren zu (260 110-2 mit Lokführer Erich) und gingen dann auf den Bahnhof.
Kurz vor dem E575 fuhr die Sensation des Tages ein: 220 038-4, eine V200 mit Mittelpufferkupplung. Ihr Zug bestand aus einem Schnellzugwagen 1. Klasse, einem Wagen der Versuchsanstalt Minden, sowie acht 4-achsigen französischen Rungenwagen, die auch alle mit Mittelpufferkupplung ausgestattet waren.
Leider war mein Film schon voll, dafür machte Peter ein paar Aufnahmen. Nachdem sich die V200 ans andere Ende des Zugs gesetzt hatte und der Zug ein paar mal getrennt und wieder gekuppelt worden war, verließ er den Bahnhof wieder in Richtung Marktschorgast. Der 1870 (212 378-4 mit Wendezug) war schon inzwischen bereitgestellt worden und so stiegen wir nun ein und kurz darauf ging es wieder ab in Richtung Mainleus.

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