Dampflokzeit in Oberfranken

Schlagwort: Hof

Fahrt auf Führerstand der 052 450

02.02.1974: Auf dem Führerstand der 052 450 fahren Hans und ich bei Hornung und Kraus nach Hof und zurück (N 2805 / N 2826).

Hornung und Krauss auf dem Führerstand der 052 450 im Bw Hof

Hornung und Krauss auf dem Führerstand der 052 450 im Bw Hof

Fotofahrt nach Hof

Sie war schon längst wieder einmal fällig gewesen, nachdem eine Menge 50er nach Hof umbeheimatet worden waren – und auch die 001 150. Der 25.06.1972 sollte Klarheit verschaffen, was es in Hof Neues gab.

Mit zehn Minuten Verspätung – um 9:25 Uhr traf Peter mit dem Auto bei uns ein. Den E1648 (mit der 001 088) erwischten wir deshalb gerade noch bei der Einfahrt in Kulmbach. Die nächste Station war Neuenmarkt-Wirsberg, wo noch einmal die 18 505 und die 45 010 fotografiert wurden.
Dann ging es weiter gen Hof. Da Peter befürchtete, ihm würde der Sprit ausgehen, überfuhr er zunächst die Autobahn, um in Bad Berneck zu tanken. Danach gelangten wir auf der Autobahn nach Hof, natürlich nicht, ohne die richtige Ausfahrt zu verfehlen, sodass wir wir wieder einmal von Norden her in Hof eintrudelten.
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt entdeckten wir den Bahnhof, wo Peter den Wagen (selbstverständlich trotz Parkverbots) abstellte. Wir fotografierten die drei gegenüber vom Bahnhof abgestellten Loks 001 229, 126 und 230 und ein altbayerisches Signal, dann stürmten wir das Bw. Das Schlüsselbrett in der Lokleitung – wo wir uns die Erlaubnis zur Besichtigung holten – hatte sich seit dem letzten Besuch um einige Schildchen vermehrt. Unter anderem 001 150 (wussten wir ja) und 001 227! Auch sie hatte es also nach Hof verschlagen. Wir holten uns kurz noch einige Informationen beim Lokleiter, dann begannen wir unseren Rundgang.

Im Freien standen bei der großen Drehscheibe drei 2´2´T 34, die 044 667, die „52 420“ (z), die ausgemusterte 01 200 und ein Schneepflug.

Der große Lokschuppen war natürlich am Sonntag „gerappelt“ voll Loks, unter anderem 001 227 (unter Dampf).

280 des Bw Bamberg kamen damals planmäßig bis Hof, hier 280 004

280 des Bw Bamberg kamen damals planmäßig bis Hof, hier 280 004

Im Diesellokschuppen waren seltsamerweise relativ wenige Loks anzutreffen. Von den fünf vorhanden 086 war nur die 493 angeheizt. Kalt abgestellt war 086 407, ohne Vorräte – bedenklicherweise – abgestellt waren 086 171 und 346. Auch die 086 263 stand noch herum – mit Aufschrift: „Ausgemustert Bw Hof am 17.11.71“. Schon bei unserer Ankunft hatten wir die Unfallok 050 055 gesehen, die bei einer Flankenfahrt in Hof stark beschädigt worden war.
Erschüttert machten wir einige Aufnahmen im Bewusstsein, dass es womöglich die letzten von ihr sein würden.

001 250-2 verlässt mit dem E 658 - 852 den Hofer Hbf

001 250-2 verlässt mit dem E 658 – 852 den Hofer Hbf

001 150 fuhr zum Pbf 050 915 zum Gbf, um einen Güterzug zu befördern.
Irgendwann einmal trafen wir Rein van Putten, einen jungen Holländer, der sich als wandelndes Stationierungsverzeichnis entpuppte und schier jede deutsche Dampflok „aus dem ff“ kannte. Durch die Unterhaltung mit ihm wurde uns die Zeit bis zur Ankunft des verspäteten E 659 nicht lange. Nachdem dessen Zuglok, die 001 088, im Lokschuppen untergebracht war, trollten wir uns. Selbstreden steckte bei unsrer Ankunft am Hauptbahnhof ein Strafzettel am Auto, d. h. eine gebührenpflichtige Verwarnung wegen falschen Parkens. Die ursprünglich von Peter angesetzte Fresspause am Bahnhof wurde deshalb auf einen Rastplatz der Autobahn bei Berlin-München verlegt.
Dass wir auf der weiteren Rückfahrt eine Ausfahrt zu früh die Autobahn verließen, brauchte eigentlich nicht erwähnt werden.

Auf der 051 086-7 von Mainleus nach Hof und zurück

Am 27.12.1971 durfte ich bei „Ottos Lokführer“ auf der Zuglok des P 2805 (051 086-7) von Mainleus nach Hof und sogar wieder zurück fahren. Dabei konnte ich erstens eine C 90.Kassette mit Lokgeräuschen bespielen und zweitens während des Aufenthalts in Hof mich im Bw herumtreiben. In Hof fuhr ich sogar auf der Lok ins Bw und später wieder vom Bw zum Bahnhof. Leider hatte ich nur einen Film dabei, aber der Besuch in Hof war doch recht erfolgreich. Auf der Heimfahrt fotografierte ich „Ottos Lokführer“ auf dem Führerstand. Ehrensache, dass er davon einen Großabzug erhalten wird.

16.10.1971: Bw Hof

Anlässlich eines Besuches bei der „Hofer Tanta“ kamen Peter und ich am 16.10.1971 wieder einmal nach Hof. Dass wir dabei dem Bw „eine Aufwartung“ machten, ist wohl klar. Die wichtigsten Neuigkeiten außer dem Üblichen waren: 044 118 (Bw Weiden!) kreuzt auf, 050 411 kommt mit der kalten 086 263 aus Marktredwitz. Letztere wird kurze Zeit später auf ulkige Art und Weise in den Dampflokschuppen gebracht. 001 200 und 210 stehen nicht mehr im Bw, sondern gegenüber auf einem Abstellgleis. 120 274 (DR) übernimmt einen Gag in die DDR. H.´s Lf., den ich schon in Kulmbach gesehen hatte, kommt mit dem P 2819 an, als wir auf dem Steg stehen.

Hans & Peter fahren ins Bw Hof

Am 22.08.1971 fahren Hans und Peter mit dem Moped nach Hof, um nach dem Rechten zu sehen. Dabei treffen sie eine höchst interessante Lage an und können einige dringliche Fragen bezüglich 01en klären.

12.06.1971: Besuch im Bw Hof

Der Besuch bei einer Tante war der Anlass, weshalb mein Vater am 12.06.1971 mit dem Auto nach Hof fuhr und wir (Hans und ich) auf diese Weise ohne Fahrkosten in die Heimat unserer geliebten 01en gelangten.

Mit dem Wetter hatten wir allerdings Pech. Wenn es nicht gerade regnete, so war doch stets der Himmel völlig bewölkt. Aber das sollte unsere „Knipsfreudigkeit“ nicht beeinflussen. Um 13:45 Uhr kamen wir im Bw an. Blick nach rechts: aha – 078 235 stand da im Freien. Vorn bereits des Nummernschildes beraubt – das bedeutet nichts Gutes.
Auch die drei letzten 86er des Bws trafen wir neben dem Schuppen an.

078 235 t abgestellt im Bw Hof

Aber zunächst zur Lokleitung: das übliche Ausfüllen des Zettels – kurz und schmerzlos – und schon hatten wir freie Hand. Wir beschlossen, zunächst im freien zu fotografieren, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete.
001 169-2 war noch in derselben Stellung wie am 01.05.1971. Sie war unser erstes „Opfer“. Dann widmeten wir uns den 86ern, von denen allerdings nur die 086 171 unter Dampf stand. Die 260, von denen bestimmt jedes Mal mindestens drei daneben vor sich hindösen, bedürfen keiner besonderen Erwähnung. mehr dagegen die schon genannte 078 235, die vermutlich bereits ausgemustert war.
Unseren Fotoapparaten entging sie jedenfalls nicht. Auch einige Köfs werden so nebenbei „vernascht“.
001 200 und 001 210 „z-elten“ auch noch am selben Ort (wie am 01.05.1971) herum.
001 211 fuhr mit Vorspann 211 308 vor dem P 2819 ein! Ab zur Bekohlung!

001 168 hatte sich bereits vorgedrängt und wurde gerade „entrußt“, als wir „hinten“ ankamen. *Klick Klick* (kurzer Ausschnitt aus unseren Fotoapparatgeräuschen). Während die 168 auf die Drehscheibe fuhr, kam die 211 und kurze Zeit später auch noch 001 187, die vor dem E 1863 (Lokf.:

“H´s Lf” neben der 001 187-4 im Bw Hof dahinter sein Heizer

H´s Lf! + Heizer Fr. J. Hz.) inzwischen eingetrudelt war. Ein prächtiger Anblick, als 211 und 187 direkt nebeneinander standen und „kackten“. Max und Reinhold freuten sich sichtlich, als ich ihnen zwei Bildchen schenkte, die ich einst (sehr vornehm hab ich das ausgedrückt) in Kulmbach gemacht hatte. Was mir gar nicht passte, war der einsetzende leichte regen, der so manchen Lokspäher schon zum Atheisten werden ließ. Nachdem 211 und 187 im Schuppen (211 sogar daneben, weil sie 30 Minuten später bereits wieder den E 1794 übernahm) untergebracht waren, begaben wir uns in den selbigen (geschwollener geht´s wohl nicht mehr), um Stativaufnahmen zu … zu … naja: zu machen. Erst ich – dann Hans.

Wenn nur die Zeit nicht so schnell vergehen würde! Wir hatten versprochen, um 15:30 Uhr wieder bei der berühmten Tante zu sein. Und es waren nur noch fünf Minuten. O je! Aber in den Diesellokschuppen mussten wir trotzdem noch. Da half nichts! Dann aber los! Während Hans die Nummern notierte, schrieb ich von einer Tafel den Einsatzplan vom 12.06.1971 ab. Nun mussten wir aber endgültig das Bw verlassen – vorbei an drei 86ern, drei 260, einer 78 – bei leichtem Nieselregen …

11.10.1970 – Besuch im Bw Hof

Am Sonntag, den 11.10.1970, hatte ich im Rahmen eines Familienausflugs Gelegenheit, dem Bw Hof einen Besuch abzustatten. Hans hatte leider keine Zeit mitzukommen, dafür begleitete mich mein Bruder Bernd, der sich zwar nicht für die bahn interessierte, mir aber während des Bw-Rundgangs sehr behilflich war. Zunächst einmal war ich erstaunt, die 001 111-4 und die 001 173-4 auf einem Sackgleis mitten im Hauptbahnhof abgestellt zu sehen. Ich wusste zwar von Lokführern, dass die beiden Loks auf Abruf ins Aw warteten, hatte sie aber im Bw vermutet, wo sie auch günstiger zu fotografieren gewesen wären. Doch nun zum eigentlichen Aufenthalt im Bw. Beim Betreten des mir wohlvertrauten Geländes fiel sofort auf, dass bei der kleinen Drehscheibe vier 86er in einwandfreier Verfassung standen, zwei unter Dampf, die anderen waren später angeheizt. Zunächst holten wir uns in der Lokleitung die Erlaubnis zur Bw-Besichtigung. Obwohl ich glaubte, denselben Mann wie am 02.03.1969, wo uns Herr Meister begleitete, dort anzutreffen, dauerte es doch eine ganze Weile, bis er uns mit einer missmutigen Bemerkung die üblichen Zettel zum Ausfüllen hinknallte. Wir hauten unseren „Servus“ darunter und hatten damit freien Lauf, alles andere war unwichtig. (mehr …)

Besuch Bw Hof

Da Hans und ich am 02.11.1969 bei einer Tante zu Besuch waren, nutzten wir die Gelegenheit, dem Bahnbetriebswerk Hof einen (übrigens sehr erfolgreichen) Besuch abzustatten.

Die Spähfahrt nach Hof: 02.03.1969

Der 02.März 1969 wird für uns wohl immer unvergessen bleiben. Um 7:35 Uhr strebten Hans und ich mit einem Beutel voll Proviant, mit Notizblock und Fotoapparat bewaffnet dem Mainleuser Bahnhof zu. Der Wettergott schien uns hold zu sein, da am Himmel fast kein Wölkchen hing. Von Mainleus nach Hof gab es keine Sonntagsrückfahrkarten, deshalb kaufte ich am Schalter zunächst zwei Rückfahrkarten nach Kulmbach. Dort besorgte ich dann drei Sonntagsrückfahrkarten nach Hof. Peter kam gerade auf dem Kulmbacher Bahnhof an, als unser Zug (4079) einfuhr. Da wir geplant hatten, von Kulmbach bis Hof mit dem E871 zu fahren, mussten wir erst noch eine halbe Stunde warten.
Ich wollte es Hans nicht glauben, als er behauptete, dieser Zug sei immer voll besetzt. Aber als er einfuhr, musste ich mich selbst davon überzeugen, denn wir konnten uns nur Stehplätze sichern. In Neuenmarkt leerte sich der Zug aber und von da ab hatten wir ein Abteil für uns.
Als der Schaffner in Neuenmarkt pfiff, waren wir schon ganz aufgeregt. Wie würde sich die Zuglok 01 169 an der Schiefen Ebene verhalten? Mit gewaltigen Dampfstößen donnerte sie der Steilrampe entgegen. Schon hatte unser Zug das Stück bis zur ersten Kurve hinter sich.

Peter konnte sich nicht zurück halten, ein paar Aufnahmen aus dem Fenster zu schießen.
Allmählich verlangsamte sich die Fahrt bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit, die die Lok dann halten konnte. Ich schätze es waren ungefähr 35 km/h. Endlich war Marktschorgast erreicht. In flotter Fahrt ging es nun weiter. nach einem kurzen Aufenthalt in Münchberg fuhr der Zug bis Hof durch.
Kurz vor Oberkotzau „hängten“ sich Peter und ich links ans Fenster, Peter rechts, damit uns die ausgemusterten Lokomotiven, die dort angeblich stehen sollten, nicht entgingen.
Da! Ich erblickte sie zuerst. Eine lange Reihe von ausgemusterten 01en, zwei 64er und eine 50er.
Obwohl sich das Wetter verschlechtert hatte, waren wir jetzt wieder einmal voller Tatendrang, noch dazu, als wir bei der Einfahrt in Hof die beiden Unfallloks vor dem Bw stehen sahen.

Herr Meister wartete schon an der Sperre, als wir den Zug im Bahnhof verließen. Sofort lud er uns in sein Auto und ab ging´s ins Bw.
Dort hatten wir gleich anfangs einen guten Eindruck. Rechts von der Einfahrt stand eine Reihe von Tenderloks und wenn wir geradeaus weiter gefahren wären, hätten wir direkt die 051 368-7 gerammt.
Herr Meister parkte unmittelbar neben dem Bw-Gebäude und ging dann mit uns in die Lokleitung, um die Erlaubnis für die Bw-Besichtigung zu holen.
Der Gemütsmensch, der dort Dienst tat, hatte nichts gegen unseren besuch und so steuerten wir wenige Minuten später die Gleise, die neben dem Lokschuppen von der Drehscheibe weggingen, an.
Den Säulen nach, die rings herum standen, musste auch dies früher einmal ein Schuppen gewesen sein.

Neben der schon erwähnten 051 368-6 stand die 44 582. Als Herr Meister uns anbot, in die Grube unter der Lok zu steigen, waren wir sofort Feuer und Flamme. Einfach toll, unter so einem Ungeheuer zu stehen! Ich behielt als Andenken an die 44er einen Ölfleck auf meinem Anorak.

Direkt neben dem Lokschuppen stand die ausgemusterte 01 171, von der wir das Schild „Größte Geschwindigkeit 130 km/h“ erhalten hatten. Sie wurde natürlich, ebenso wie die 44 582, mit dem Fotoapparat „aufs Korn genommen“. Dann gelangten wir durch ein kleines Tor in den riesigen Lokschuppen. Ein Summen erfüllte die Halle und die Nase nahm einen Geruch von heißem Öl wahr. Hier reihte sich50er an 50er und 01 an 01.
Ganz fremd kommen sie einem, vor, diese Ungetüme, wenn sie so unbeweglich im Halbdunkel des Lokschuppen stehen, während man sonst gewöhnt ist, sie vor Zügen durch die Landschaft donnern zu sehen.
01 131, 192, 210, 230 – alles bekannte Nummern, ein herzerquickender Anblick für einen Lokfan. Als wir auf unserem Rundgang zur 01 202 kamen, fiel uns gleich auf, dass der rechte 2er auf dem vorderen Nummernschild schief war. Sofort kletterte Herr Meister auf die Lok, schon hatte er die 2 in der Hand und warf sie mir herunter. Unser erstes Lok-Erinnerungsstück an diesem Tag!

Ganz am Ende des Lokschuppens stand die 01 150. Wegen eines Triebwerkschadens musste sie am nächsten Tag zusammen mit der 01 059 ins AW Lingen und so ließen wir es uns nicht nehmen, sie genau zu untersuchen. Wer wusste, ob sie wieder mit alter Bezeichnung zurück kehren würde.

Jedenfalls gelangten wir nun durch eines der Tore wieder ins Freie und standen fast direkt vor der Bekohlungs-, Bewässerungs- und Entschlackungsanlage.
Herr Meister erklärte und beschrieb uns alles und führte uns schließlich auch auf den Kohlekran. Von dort oben aus schoss ich eine Aufnahme von einem einfahrenden Schnellzug und eine Gesamtaufnahme vom Bahnhof Hof Hbf. Von der Bekohlungsanlage aus gelangten wir , vorbei an zwei ruhenden 217, zu den beiden Unfallloks 01 081 und 01 173. Wir konnten es kaum fassen, dass zwei 01en nach dem Zusammenstoß mit einem Tanklastzug so aussehen konnten.

Die Fotoapparate wurden „nicht kalt“. Auch bei der kleinen Drehscheibe nicht, zu der wir als nächstes kamen.
Auf den von der Scheibe ausgehenden Gleisen standen neben etlichen 64ern und 86ern ein paar V60, eine 333 und einige andere Köfs.
Die interessanteste Lok war aber wohl die 01 149 in Z-Stellung, die wegen ihrer Länge nicht auf die Drehscheibe gepasst hatte, deshalb getrennt von ihrem Tender gedreht werden musste und nun neben diesem auf einem Gleis stand. Der Tender war noch gehäuft voll Kohlen. Die nächste Station unserer Bw-Besichtigung war der Diesellokschuppen, in dem neben fast allen V 100, die das Bw beheimatete, auch drei Tenderloks kalt abgestellt waren.

Mittlerweile war es elf Uhr geworden. Wir waren nun mit dem Bw fertig und so stiegen wir in Herr Meisters Auto, das uns in kurzer Zeit nach Oberkotzau brachte. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf einem schmalen, schlammigen Feldweg gelangten wir zu den hinter einer Schlange von Güterwagen versteckten ausgemusterten Loks.
Den Kopf bildete die 01 183. Peter und ich wechselten uns mit dem fotografieren ab. Herr Meister und Hans kletterten auf den Loks herum und montierten an Schildern herunter, was nicht niet- und nagelfest war. Auch Peter und ich beteiligten uns, als wir mit dem Knipsen fertig waren. Meine Tasche, in der wir die Sachen verstauten, wurde immer schwerer. Um 13 Uhr hatten wir schließlich genug.

Mit ölverschmierten Händen stiegen wir wieder in Herr Meisters Auto , der uns zu seiner Wohnung brachte. Dort zeigte er uns zuerst seine Garage, die gleichzeitig als Werkstatt diente. Ein Nummernschild der 44 077 hing an der Wand. Wir waren sprachlos, als er hinter einem Tisch ein Schild von der 86 095 hervorzog und sagte: „Des schenk ich euch.“
Dann führte er uns in die Wohnung, wo wir nach einer chemischen Händereinigung einen Kaffee mit Kuchen von Frau Meister vorgesetzt bekamen. Nun konnten wir uns ausführlich mit Herrn Meister unterhalten über frühere Loks des Bw Hof, über seine Zukunft und Vergangenheit usw. Ca. um 16 Uhr fuhr uns Herr Meister wieder an den Bahnhof. Dort verabschiedeten und bedankten wir uns für alles, was er an diesem Tag für uns getan hatte. Dann fuhr Herr Meister weiter und ließ uns allein. Zunächst grübelten wir nun nach, was wir mit der restlichen Zeit anstellen sollten. Nach einiger Zeit nahmen wir Peters Vorschlag an. Wir schlossen unsere Taschen und das Nummernschild in einem Schließfach ein und gingen noch einmal uns Bw.

Der Mann in der Lokleitung hatte auch dieses Mal nichts gegen unseren Rundgang. Wir schrieben zunächst die Nummernliste ab und strolchten dann in der Dampflokhalle herum. Die Zeit verging wie im Flug und als wir gerade an der Bekohlungsanlage zuschauten, wie eine 44er Wasser bekam, merkten wir, dass es höchste Zeit war, zum Bahnhof zurück zu gehen.
Wir meldeten uns bei der Lokleitung ab und eilten zum Zug. Als wir auf dem Bahnsteig ankamen, stand er schon bereit mit der 216 025-7 als Zuglok. Wir machten es uns bequem und warteten auf den Pfiff des Schaffners. Die Fahrt verlief zunächst ohne Ereignisse. In Oberkotzau sahen wir nochmals die lange Reihe der ausgemusterten Lokomotiven. In Falls wunderten wir uns über einen Personenzug nach Gefrees, der aus einer V60 und einem uralten 2-achsigen Personenwagen bestand.
In Neuenmarkt hatte unser Zug ziemlich lange Aufenthalt, deshalb gingen Hans und ich vor zur Lok, um nach Bremszetteln zu fragen. Der Lokführer war recht freundlich. Wir unterhielten uns mit ihm über Neubau-Dieselloks und er meinte, wir müssten mal nach Hof fahren, dort würden die 216, 217 und 218 planmäßig fahren.
Als er erfuhr, dass wir gerade von dort kamen und die Absicht hatten, noch bis Mainleus in seinem Zug zu fahren, bot er uns, zu unserem Erstaunen an, auf der Lok mitzufahren.
Wir fragten, ob wir auch Peter holen dürften und als er bejahte, waren wir kurz darauf auf der Lok versammelt. Hier machte die Fahrt natürlich noch viel mehr Spaß!

Peter musste ja in Kulmbach aussteigen und als er auch das verpackte Nummernschild mit herunternahm, meinte der Lokführer: „wos hobbterdn do, a Nummernschild?“
Als wir bestätigten, sagte er: „In Hof gibbts doch kanna echtn mehr, die sin alla scho fort.“, aber wir wussten, dass wir uns auf Herrn Meister verlassen konnten. Das Schild war tatsächlich ein Originalschild.

In Mainleus mussten dann auch wir die Lok verlassen. Wir bedankten uns aufs herzlichste und verabschiedeten uns Ein erlebnisreicher Tag, der den 29. August 1968 übertroffen hatte, näherte sich seinem Ende.

Liste der Lokerinnerungsstücke, die wir an jenem Tag erworben hatten:

Nr.Gegenstand (Schild)von Lok Nr.
01Loknummernschild: 86 09586 095
02Letzter 2er aus dem vorderen Nummernschild01 202
031 Buchfahrplanhalter01 058
04Kesseluntersuchung Letzte (5.4.61) – Nächste?
05Letzte Untersuchung (24.6.55)01 213
06Letzte Zwischen-, Haupt-(8.2.55) Untersuchung01 092
07Größte Geschwindigkeit 130 km/h01 008
08Zu – Bodenklappen – Offen 01 058?
09Achtung! Druckausgleichkohlenschieber …50 782
10Luftpumpenschild 0705171?
11Knallkapseln (Schildchen)50 782
12Warndreieck (gelb-schwarz) explosiv!50 782
13O (offen) (Regler offen – zu)50 782
14O – Lichtmaschine – Z (rot)01 008
15O – Lichtmaschine – Z (blankes Metall)?
16↯ Das Besteigen des Kessels und des Tenders…?
172x Schieber hinten Links: 1a, Rechst 7a …?
18Knallkapselbehälter50 782
19Speisepumpen: Handrad + Schild „Speisepumpe“64 113
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