Dampflokzeit in Oberfranken

Schlagwort: dampflok

Single-Spähfahrt nach Kirchenlaibach

Am 20.06.1972 fuhr ich mit meinem Vater morgens nach Bayreuth (im Auto). Dort kaufte ich mir ein Bahnticket nach Kirchenlaibach und fuhr mit dem berühmten „8:10Uhr“ (Zuglok 064 270) nach Kirchenlaibach. Dort stürmte ich erst einmal das Bw, das morgens einen ganz schönen Betrieb zu bieten hat.

Gegen 10:30 Uhr latschte ich ein Stück in Richtung Bayreuth, nicht aus Heimweh, sondern um den „11:09 Uhr“ auf der Strecke zu knipsen. Dass er nicht mit einer 64er, sondern mit der 051 428 gefahren wurde, hatte ich bereits befürchtet, weil keine 64er im Bw Kirchenlaibach gestanden war. Trotz allem brachte mir der bis 14:30 Uhr währende Aufenthalt an der Strecke einige fette Brocken (z. B. Dgm mit 260+044).
Hätte ich gewusst, dass die 044 289 und die 044 077 kurz danach als Lz nach Bayreuth abhauten, hätte ich sie nicht innerhalb Kirchenlaibachs geknipst.

Bis zur Abfahrt „meines“ Zuges um 15:43 Uhr verharrte ich auf dem Steg, der den Bf überspannt und beobachtete einige Güterzüge. Erfreulich war, dass der „15:43 Uhr“ von einer Dampflok befördert wurde, dass es aber ausgerechnet wieder die 051 428 war nicht so prickelnd. In Bayreuth erwischte ich gerade noch die 064 270 (die auch bereits zum zweiten male an diesem Tag nach Bayreuth gekommen war) und erfuhr von einem Seelzer Lokfan, dass die 001 150 in Hof sei, bevor ich zum Parkplatz ging und 2 1/2 Stunden auf meinen Vater wartete.

Mammut-Spähfahrt des PK Köf: 04.- 08.04.1972 ins Bahnbetriebswerk Koblenz-Moselweiß, Gremberg, Rheine, Hohenbudberg, Aschaffenburg

Dass wir auch zu Beginn dieser Spähfahrt die berühmten „Späherzüge“ P 2804 und E 1911 benutzten, war ganz einfach durch die Tatsache bedingt, dass vor 6 Uhr eben kein Zug von Mainleus nach Kulmbach fährt, so dass wir dort in den E 1880 hätten umsteigen können. So geschah dies eben erst in Bamberg, wohin wir mittels der beiden „Späherzüge“ gelangten.
Der E 1880, der von Hochstadt bis Würzburg unter dem Fahrdraht fährt, legte einen tollen Spurt hin, weshalb er pünktlich um 7:53 Uhr in Würzburg einfuhr und unser Anschluss zum (etwas verspäteten) D 524 sichergestellt war.

In Würzburg herrschte leichter Nieselregen, der uns ein leises Fluchen entlockte. An die Wechselhaftigkeit des Wetters mussten wir uns allerdings i Laufe der Fahrt gewöhnen. Die 110 304, die den D-Zug am Haken hatte, wurde im Kopfbahnhof Frankfurt von ihrer Schwester Nr. 369 abgelöst, die uns glücklich bis zu unserem vorläufigen Zielort Koblenz brachte. Was uns sofort auffiel: auf den sieben Durchfahrtgleisen dieses Bahnhofs spielt sich ein sagenhafter Zugverkehr ab. Ihn zu registrieren war Hans´ Aufgabe, während ich eine Stunde lang halb Koblenz „durchlatschte“ , ohne ein geeignetes Quartier zu finden.

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Klubtreffen am 26.03.1972

Wieder kam Peter um 13 Uhr mit dem Wagen. Da der P 2826 sonntags mit einer 211 gefahren wird, warf er erst einmal einen Blick in die Klubkorrespondenz, bevor wir (Hans war ebenso wie am 25.03.1972 abwesend) wieder nach Hochstadt fuhren. Das Wetter war nicht so strahlend wie am Vortag. Dafür konnten wir uns in die Streckengabelung stellen und gegen die Sonne fotografieren. Nach unserer Rückkehr um 16 Uhr (der Dg 8163 war erst so spät gekommen), sahen wir meine beiden Filmspulen an (von denen ich eine durch einen Film erweitert hatte) und tauschten Informationen aus. Ende: 18 Uhr.

Klubtreffen am 25.03.1972

Peter kam um 13 Uhr mit dem Auto. Er und ich fuhren unverzüglich nach Hochstadt, wo wir an der Streckengabelung Hochstadt – Hof und Hochstadt – Kronach Streckenaufnahmen machten. Nach unserer Rückkehr bearbeiteten wir die Ergebnisse und besprachen anschließend die große Spähfahrt. Ende: gegen 18 Uhr.

Pfiff-Klub Köf macht Schlagzeilen!

Für alle, die die zugehörigen Artikel nicht gelesen haben:

Vorgeschichte 1
Vorgeschichte 2

Die „Verhandlungen“ hatten schon einige Zeit vorher begonnen. Ursprünglich war von den BD Nürnberg eine Fahrkarte in der Relation Bayreuth – Frankfurt oder München vorgesehen. Da ich aber in einem Brief an die BD vom Sinn unserer reise schrieb, ließ sich die Bahn nicht lumpen. Die „Pressekonferenz“ setzte Herr Schwarzer auf Mittwoch, den 15.03.1972, 10 Uhr fest. Hans hatte ja da seinen freien Tag, aber ich? Ausgerechnet an diesem Tag war auch eine Schulaufgabe angesetzt. Aber das durfte nicht hindern. Zwei Stunden Deutsch. Mathe fiel flach. Runter zum Bahnhof! Hans kam um 10:02 Uhr mit dem P 2817 (6 Minuten Verspätung). Rein in den Bahnhof! Die Presse war bereits da. Los ging´s! Herr Schwarzer gab zuerst für die „Pressefritzen“ einen Bericht über die Lage. Dann gab er Hans den Gutschein, mir das Dankschreiben der Direktion. Die Reporter hatten zu spät reagiert und knipsten erst wie wild, als jedem von uns auch noch ein Eisenbahnbuch mit Widmung des Bf überreicht wurde.

Damit waren wir aber nicht entlassen. Die Reporter wollten näheres über uns wissen. Aber gerne, meine Herren! Na ja, ich erzählte eben noch ein wenig. Wenn nur die sch… Schulaufgabe nicht gewesen wäre. In der Eile vergaß ich, unsere Tonbandaufnahmen zur erwähnen. Zehn Minuten vor 10:30 Uhr. Pressekonferenz beendet. Rauf zur Schule! Austeilen des Schulaufgabenpapiers, 13c, 2. Schulaufgabe aus der Biologie, 15.03.1972, Aufgabe ! ….

 

23.03.1972 – Hans bekommt vom Direktor der Fachoberschule Kulmbach eine öffentliche Belobigung. Außerdem kann er sich auf Kosten der FOS ein Buch im Werte von 20 DM kaufen.

In dieser Zeit sind bereits die Vorbereitungen für die Spähfahrt in vollem Gange. Was fehlt, sind nur die Kohlen. Das Finanzamt lässt sich zeit mit der Lohnsteuerrückvergütung.

Klubtreffen am 08.03.1972

Um 19:15 Uhr kam Peter und brachte seine neuesten Filme mit. Außerdem die berühmten Oberkotzauer Negative und die legendäre 01213. Ich zeigte ihm meine neuesten (mit Stegers Apparat abgezogenen) Fotos und führte meine beiden letzten Diafilme vor. Dazwischen allgemeiner Informationsaustausch. Ende: 21:30 Uhr.

Fototrip in die Gegend von Kirchenlaibach

Am 05.01.1972 fand eine Fotosafari in die Gegend von Kirchenlaibach statt, zu der erfreulicherweise von Peter die Initiative ausgegangen war..Während des Klubtreffens am 26.12.1971 hatten Peter und ich einen Plan ausgearbeitet, nach dem wir vorgingen.

044 582 vor Güterzug in Seybethenreuth

044 582 vor Güterzug in Seybethenreuth

Um 7:15 Uhr trudelte Peter mit dem Auto bei uns ein. Wir schlangen unsren Stollen etwas schneller als vorher rein und waren 10 Minuten später startklar. Auf ging´s!
Auf den Straßen ein Nebel wie in einer Waschküche. Was heißt hier Nebel? Es gibt doch Züge! Und diese Züge wollten wir fotografieren. Einen glänzenden Auftakt bildete die 044 582, die in Seybothenreuth vor einem Güterzug aufgeschaltet wurde und direkt auf einer Steinbrücke stand. Der Nebel war hier nur sehr dünn, deshalb konnten wir viele Fotos schießen. Versteht sich von selbst. Eine Anfahrt legte die hin! Sagenhaft! Überholen konnten wir sie allerdings nicht mehr vor Kirchenlaibach, da die Straße von der Strecke abwich.

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Auf der 001 202-1 von Neuenmarkt nach Marktschorgast

Unseren Berechnungen zufolge hätte eigentlich Herbert Meister am 04.01.1972 den P 2819 fahren müssen. Dass „sein Lokführer“, den er vertreten hatte, inzwischen wieder einsatzfähig war, erfuhr ich morgens beim P 2814. Leider hatte ich da keine Gelegenheit, ihn wegen einer Mitfahrt auf der Lok zu fragen. Dabei hatten wir deswegen die Fotofahrt in die Gegend von Kirchenlaibach verschoben! Na ja – wir mussten dann eben mit dem Risikogedanken arbeiten. Um 12 Uhr fuhren wir (Hans und ich) also mit dem P 2819 nach Kulmbach, wo ich dem Lokführer unser Anliegen vortrug. „

Blick vom Führerstand der 001 202-1 – P2819 – auf der Schiefen Ebene

Na ja, do fohrder hald amoll mit. Ich kenn euch ja“, meinte er, machte aber keine Anstalten, uns jetzt schon in die Lok zu lassen. Deshalb stiegen wir wieder in den Zug, kauften beim Schaffner eine, besser gesagt zwei Fahrkarten und fuhren erst einmal bis Neuenmarkt. Dort machten wir die zweite „Attacke“ und hatten Erfolg. Wenig später stand Hans mit „abfahrbereitem“ Tonband, ich mit schussbereiter Kamera auf der 001 202-1 und warteten auf den Pfiff des Lokführers. Als es soweit war, erlebten wir eine Fahrt, die uns wieder einmal bewies, dass die 001 noch lange nicht zum alten Eisen gehört, obgleich seltsamerweise immer wieder Lokführer auf die 202 schimpfen. In neun Minuten schaffte sie die für fünfzehn Minuten Fahrzeit vorgesehene acht Kilometer lange „Schiefe Ebene“.
Während der Fahrt knipste ich ständig vom Führerstand aus nach vorne und auch die Lokmannschaft bei ihrer Arbeit. Schon jetzt bemerkten wir, dass die ganze Strecke „vollklebte“ von Fotografen. Nach, wie gesagt, neun Minuten stand der P 2819 in Marktschorgast, wo wir von der Lok kletterten und uns bedankten. Auf der Lok hatte ich übrigens der Lokmannschaft ein paar Bildchen geschenkt. Ich hatte sie zufällig im Bw Hof aufgenommen – Als der P 2819 Marktschorgast verlassen hatte, latschten wir wieder zurück nach Neuenmarkt, unterwegs natürlich (fast) sämtliche Züge knipsend, die an jenem Nachmittag noch auf dem Plan standen. Selbst in Neuenmarkt wurde noch „stativt“ (da es bereits dunkel war) und „getonbandelt“. Um 17:58 Uhr fuhren wir mit dem E 2084 wieder nach Mainleus.

Auf der 051 086-7 von Mainleus nach Hof und zurück

Am 27.12.1971 durfte ich bei „Ottos Lokführer“ auf der Zuglok des P 2805 (051 086-7) von Mainleus nach Hof und sogar wieder zurück fahren. Dabei konnte ich erstens eine C 90.Kassette mit Lokgeräuschen bespielen und zweitens während des Aufenthalts in Hof mich im Bw herumtreiben. In Hof fuhr ich sogar auf der Lok ins Bw und später wieder vom Bw zum Bahnhof. Leider hatte ich nur einen Film dabei, aber der Besuch in Hof war doch recht erfolgreich. Auf der Heimfahrt fotografierte ich „Ottos Lokführer“ auf dem Führerstand. Ehrensache, dass er davon einen Großabzug erhalten wird.

Klubtreffen am 26.12.1971

Trotz der Ankunft Peters´um 13:20 Uhr lässt es sich Hans nicht nehmen, anderweitigen Vergnügungen nachzugehen. Am Treffen sind also nur Peter und ich beteiligt. Wir sortieren zuerst Eisenbahnmaterial, das ersterer von „Ebensfelder“ mitgebracht hat, besser gesagt, ich mache das, während Peter sich Daten von Spähfahrten notiert, weil er einen Notizblock verschlampt hat. Danach verrät mir Peter seinen Plan, Anfang Januar einmal zwecks Streckenaufnahmen von 064 in die Gegend von Kirchenlaibach zu fahren. Nach einer Kaffeepause arbeiten wir deshalb einen genauen Schlachtplan aus. Während des ca. um 17:15 Uhr beendeten Treffens zeige ich Peter auch meine Bilderabzüge und die Aufnahmen, die mir Uwe Bergmann aus Hamburg geschickt hat.

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