Dampflokzeit in Oberfranken

Schlagwort: dampflok

Klubtreffen am 23.03.1969

Gleich nach dem 1866 fuhren wir drei rauf zur Klubbude, wo ich mich gleich anfangs daran machte, Nummern in die Listen einzutragen, während Peter Bilder in sein Fotoalbum einklebte und Hans Bremszettel sortierte. Peter half ihm dann dabei, als er mit dem Einkleben fertig war. Anschließend schoss er ein paar Aufnahmen von der Klubbude. Hans und ich stellten dann die Ergänzung zur neuen Fotoliste zusammen, während Peter die LRS, das Dampflokbuch und das Fragenheft dazu ansah und dann Zeitungsausschnitte sortierte. Unter anderem sammelte ich das Geld für die neuen Nummernlisten ein. Am Ende des Treffens, das um 18 Uhr beendet war, diskutierten wir noch über Spähfahrten.

Spähfahrt an die Schiefe Ebene (19.03.1969)

Kaum war der 1891 (212 378-4 mit Wendezug) in Neuenmarkt eingefahren, als wir drei vom Pfiff-Klub Köf auch schon zum Bahnhof hinausstürmten und in Richtung Schiefe Ebene am Bahndamm entlang eilten. Obwohl wir gleich den richtigen Weg fanden, sahen wir den E 510 (Zuglok 001 230-2 mit M. Meister als Lokführer und Schneisen als Heizer) nur am Fuße der Steilrampe. Der D 546 kam mit rauschenden Bremsen aus Richtung Marktschorgast herunter, als wir auf unserem Einmarsch kurz hinter der Autoüberführung angelangt waren. Endlich hatten wir unser Ziel, eine aufgelöste Blockstelle, erreicht. Laut Angaben von Lokführer H. Meister sollte in ihrer Umgebung ein Schild mit ihrem Namen liegen. Vergeblich suchten wir danach, wurden aber durch günstige Gelegenheiten zum Fotografieren von Zügen entschädigt. Der 1868 mit der 50 2694, der 1869 mit der 052 406-6 und der E873 mit der 01 181 wurden ebenso wie die vorhin schon erwähnten Züge fotografiert. Nach dem E 873 liefen wir wieder nach Neuenmarkt zurück. Dort sahen wir zuerst von einer Brücke aus beim Rangieren zu (260 110-2 mit Lokführer Erich) und gingen dann auf den Bahnhof.
Kurz vor dem E575 fuhr die Sensation des Tages ein: 220 038-4, eine V200 mit Mittelpufferkupplung. Ihr Zug bestand aus einem Schnellzugwagen 1. Klasse, einem Wagen der Versuchsanstalt Minden, sowie acht 4-achsigen französischen Rungenwagen, die auch alle mit Mittelpufferkupplung ausgestattet waren.
Leider war mein Film schon voll, dafür machte Peter ein paar Aufnahmen. Nachdem sich die V200 ans andere Ende des Zugs gesetzt hatte und der Zug ein paar mal getrennt und wieder gekuppelt worden war, verließ er den Bahnhof wieder in Richtung Marktschorgast. Der 1870 (212 378-4 mit Wendezug) war schon inzwischen bereitgestellt worden und so stiegen wir nun ein und kurz darauf ging es wieder ab in Richtung Mainleus.

Klubtreffen am 09.03.1969

Um 13:30 Uhr fuhren Hans und ich runter zum Bahnhof, wo Peter schon wartete. Er hatte das Schild 86 095, den Buchfahrplanhalter, den Knallkapselbehälter und einen Stoß Bremszettel bei sich. Wir blieben zunächst bis zum D546 an der Strecke und trampelten dann rauf zur Klubbude.
Dort wurde gleich anfangs neu dekoriert, d. h. alles, was wir in Oberkotzau erworben hatten, wurde an die Wände gehängt oder aufgestellt. Nach Beendigung dieser Arbeit zeigte ich Peter meine neuesten Fotos. Anschließend trugen Peter und ich die Loknummern der letzten Spähfahrt in die Nummerntabellen ein, während Hans Bremszettel sortierte. Um 18 Uhr war das Treffen beendet.

Die Spähfahrt nach Hof: 02.03.1969

Der 02.März 1969 wird für uns wohl immer unvergessen bleiben. Um 7:35 Uhr strebten Hans und ich mit einem Beutel voll Proviant, mit Notizblock und Fotoapparat bewaffnet dem Mainleuser Bahnhof zu. Der Wettergott schien uns hold zu sein, da am Himmel fast kein Wölkchen hing. Von Mainleus nach Hof gab es keine Sonntagsrückfahrkarten, deshalb kaufte ich am Schalter zunächst zwei Rückfahrkarten nach Kulmbach. Dort besorgte ich dann drei Sonntagsrückfahrkarten nach Hof. Peter kam gerade auf dem Kulmbacher Bahnhof an, als unser Zug (4079) einfuhr. Da wir geplant hatten, von Kulmbach bis Hof mit dem E871 zu fahren, mussten wir erst noch eine halbe Stunde warten.
Ich wollte es Hans nicht glauben, als er behauptete, dieser Zug sei immer voll besetzt. Aber als er einfuhr, musste ich mich selbst davon überzeugen, denn wir konnten uns nur Stehplätze sichern. In Neuenmarkt leerte sich der Zug aber und von da ab hatten wir ein Abteil für uns.
Als der Schaffner in Neuenmarkt pfiff, waren wir schon ganz aufgeregt. Wie würde sich die Zuglok 01 169 an der Schiefen Ebene verhalten? Mit gewaltigen Dampfstößen donnerte sie der Steilrampe entgegen. Schon hatte unser Zug das Stück bis zur ersten Kurve hinter sich.

Peter konnte sich nicht zurück halten, ein paar Aufnahmen aus dem Fenster zu schießen.
Allmählich verlangsamte sich die Fahrt bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit, die die Lok dann halten konnte. Ich schätze es waren ungefähr 35 km/h. Endlich war Marktschorgast erreicht. In flotter Fahrt ging es nun weiter. nach einem kurzen Aufenthalt in Münchberg fuhr der Zug bis Hof durch.
Kurz vor Oberkotzau „hängten“ sich Peter und ich links ans Fenster, Peter rechts, damit uns die ausgemusterten Lokomotiven, die dort angeblich stehen sollten, nicht entgingen.
Da! Ich erblickte sie zuerst. Eine lange Reihe von ausgemusterten 01en, zwei 64er und eine 50er.
Obwohl sich das Wetter verschlechtert hatte, waren wir jetzt wieder einmal voller Tatendrang, noch dazu, als wir bei der Einfahrt in Hof die beiden Unfallloks vor dem Bw stehen sahen.

Herr Meister wartete schon an der Sperre, als wir den Zug im Bahnhof verließen. Sofort lud er uns in sein Auto und ab ging´s ins Bw.
Dort hatten wir gleich anfangs einen guten Eindruck. Rechts von der Einfahrt stand eine Reihe von Tenderloks und wenn wir geradeaus weiter gefahren wären, hätten wir direkt die 051 368-7 gerammt.
Herr Meister parkte unmittelbar neben dem Bw-Gebäude und ging dann mit uns in die Lokleitung, um die Erlaubnis für die Bw-Besichtigung zu holen.
Der Gemütsmensch, der dort Dienst tat, hatte nichts gegen unseren besuch und so steuerten wir wenige Minuten später die Gleise, die neben dem Lokschuppen von der Drehscheibe weggingen, an.
Den Säulen nach, die rings herum standen, musste auch dies früher einmal ein Schuppen gewesen sein.

Neben der schon erwähnten 051 368-6 stand die 44 582. Als Herr Meister uns anbot, in die Grube unter der Lok zu steigen, waren wir sofort Feuer und Flamme. Einfach toll, unter so einem Ungeheuer zu stehen! Ich behielt als Andenken an die 44er einen Ölfleck auf meinem Anorak.

Direkt neben dem Lokschuppen stand die ausgemusterte 01 171, von der wir das Schild „Größte Geschwindigkeit 130 km/h“ erhalten hatten. Sie wurde natürlich, ebenso wie die 44 582, mit dem Fotoapparat „aufs Korn genommen“. Dann gelangten wir durch ein kleines Tor in den riesigen Lokschuppen. Ein Summen erfüllte die Halle und die Nase nahm einen Geruch von heißem Öl wahr. Hier reihte sich50er an 50er und 01 an 01.
Ganz fremd kommen sie einem, vor, diese Ungetüme, wenn sie so unbeweglich im Halbdunkel des Lokschuppen stehen, während man sonst gewöhnt ist, sie vor Zügen durch die Landschaft donnern zu sehen.
01 131, 192, 210, 230 – alles bekannte Nummern, ein herzerquickender Anblick für einen Lokfan. Als wir auf unserem Rundgang zur 01 202 kamen, fiel uns gleich auf, dass der rechte 2er auf dem vorderen Nummernschild schief war. Sofort kletterte Herr Meister auf die Lok, schon hatte er die 2 in der Hand und warf sie mir herunter. Unser erstes Lok-Erinnerungsstück an diesem Tag!

Ganz am Ende des Lokschuppens stand die 01 150. Wegen eines Triebwerkschadens musste sie am nächsten Tag zusammen mit der 01 059 ins AW Lingen und so ließen wir es uns nicht nehmen, sie genau zu untersuchen. Wer wusste, ob sie wieder mit alter Bezeichnung zurück kehren würde.

Jedenfalls gelangten wir nun durch eines der Tore wieder ins Freie und standen fast direkt vor der Bekohlungs-, Bewässerungs- und Entschlackungsanlage.
Herr Meister erklärte und beschrieb uns alles und führte uns schließlich auch auf den Kohlekran. Von dort oben aus schoss ich eine Aufnahme von einem einfahrenden Schnellzug und eine Gesamtaufnahme vom Bahnhof Hof Hbf. Von der Bekohlungsanlage aus gelangten wir , vorbei an zwei ruhenden 217, zu den beiden Unfallloks 01 081 und 01 173. Wir konnten es kaum fassen, dass zwei 01en nach dem Zusammenstoß mit einem Tanklastzug so aussehen konnten.

Die Fotoapparate wurden „nicht kalt“. Auch bei der kleinen Drehscheibe nicht, zu der wir als nächstes kamen.
Auf den von der Scheibe ausgehenden Gleisen standen neben etlichen 64ern und 86ern ein paar V60, eine 333 und einige andere Köfs.
Die interessanteste Lok war aber wohl die 01 149 in Z-Stellung, die wegen ihrer Länge nicht auf die Drehscheibe gepasst hatte, deshalb getrennt von ihrem Tender gedreht werden musste und nun neben diesem auf einem Gleis stand. Der Tender war noch gehäuft voll Kohlen. Die nächste Station unserer Bw-Besichtigung war der Diesellokschuppen, in dem neben fast allen V 100, die das Bw beheimatete, auch drei Tenderloks kalt abgestellt waren.

Mittlerweile war es elf Uhr geworden. Wir waren nun mit dem Bw fertig und so stiegen wir in Herr Meisters Auto, das uns in kurzer Zeit nach Oberkotzau brachte. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf einem schmalen, schlammigen Feldweg gelangten wir zu den hinter einer Schlange von Güterwagen versteckten ausgemusterten Loks.
Den Kopf bildete die 01 183. Peter und ich wechselten uns mit dem fotografieren ab. Herr Meister und Hans kletterten auf den Loks herum und montierten an Schildern herunter, was nicht niet- und nagelfest war. Auch Peter und ich beteiligten uns, als wir mit dem Knipsen fertig waren. Meine Tasche, in der wir die Sachen verstauten, wurde immer schwerer. Um 13 Uhr hatten wir schließlich genug.

Mit ölverschmierten Händen stiegen wir wieder in Herr Meisters Auto , der uns zu seiner Wohnung brachte. Dort zeigte er uns zuerst seine Garage, die gleichzeitig als Werkstatt diente. Ein Nummernschild der 44 077 hing an der Wand. Wir waren sprachlos, als er hinter einem Tisch ein Schild von der 86 095 hervorzog und sagte: „Des schenk ich euch.“
Dann führte er uns in die Wohnung, wo wir nach einer chemischen Händereinigung einen Kaffee mit Kuchen von Frau Meister vorgesetzt bekamen. Nun konnten wir uns ausführlich mit Herrn Meister unterhalten über frühere Loks des Bw Hof, über seine Zukunft und Vergangenheit usw. Ca. um 16 Uhr fuhr uns Herr Meister wieder an den Bahnhof. Dort verabschiedeten und bedankten wir uns für alles, was er an diesem Tag für uns getan hatte. Dann fuhr Herr Meister weiter und ließ uns allein. Zunächst grübelten wir nun nach, was wir mit der restlichen Zeit anstellen sollten. Nach einiger Zeit nahmen wir Peters Vorschlag an. Wir schlossen unsere Taschen und das Nummernschild in einem Schließfach ein und gingen noch einmal uns Bw.

Der Mann in der Lokleitung hatte auch dieses Mal nichts gegen unseren Rundgang. Wir schrieben zunächst die Nummernliste ab und strolchten dann in der Dampflokhalle herum. Die Zeit verging wie im Flug und als wir gerade an der Bekohlungsanlage zuschauten, wie eine 44er Wasser bekam, merkten wir, dass es höchste Zeit war, zum Bahnhof zurück zu gehen.
Wir meldeten uns bei der Lokleitung ab und eilten zum Zug. Als wir auf dem Bahnsteig ankamen, stand er schon bereit mit der 216 025-7 als Zuglok. Wir machten es uns bequem und warteten auf den Pfiff des Schaffners. Die Fahrt verlief zunächst ohne Ereignisse. In Oberkotzau sahen wir nochmals die lange Reihe der ausgemusterten Lokomotiven. In Falls wunderten wir uns über einen Personenzug nach Gefrees, der aus einer V60 und einem uralten 2-achsigen Personenwagen bestand.
In Neuenmarkt hatte unser Zug ziemlich lange Aufenthalt, deshalb gingen Hans und ich vor zur Lok, um nach Bremszetteln zu fragen. Der Lokführer war recht freundlich. Wir unterhielten uns mit ihm über Neubau-Dieselloks und er meinte, wir müssten mal nach Hof fahren, dort würden die 216, 217 und 218 planmäßig fahren.
Als er erfuhr, dass wir gerade von dort kamen und die Absicht hatten, noch bis Mainleus in seinem Zug zu fahren, bot er uns, zu unserem Erstaunen an, auf der Lok mitzufahren.
Wir fragten, ob wir auch Peter holen dürften und als er bejahte, waren wir kurz darauf auf der Lok versammelt. Hier machte die Fahrt natürlich noch viel mehr Spaß!

Peter musste ja in Kulmbach aussteigen und als er auch das verpackte Nummernschild mit herunternahm, meinte der Lokführer: „wos hobbterdn do, a Nummernschild?“
Als wir bestätigten, sagte er: „In Hof gibbts doch kanna echtn mehr, die sin alla scho fort.“, aber wir wussten, dass wir uns auf Herrn Meister verlassen konnten. Das Schild war tatsächlich ein Originalschild.

In Mainleus mussten dann auch wir die Lok verlassen. Wir bedankten uns aufs herzlichste und verabschiedeten uns Ein erlebnisreicher Tag, der den 29. August 1968 übertroffen hatte, näherte sich seinem Ende.

Liste der Lokerinnerungsstücke, die wir an jenem Tag erworben hatten:

Nr.Gegenstand (Schild)von Lok Nr.
01Loknummernschild: 86 09586 095
02Letzter 2er aus dem vorderen Nummernschild01 202
031 Buchfahrplanhalter01 058
04Kesseluntersuchung Letzte (5.4.61) – Nächste?
05Letzte Untersuchung (24.6.55)01 213
06Letzte Zwischen-, Haupt-(8.2.55) Untersuchung01 092
07Größte Geschwindigkeit 130 km/h01 008
08Zu – Bodenklappen – Offen 01 058?
09Achtung! Druckausgleichkohlenschieber …50 782
10Luftpumpenschild 0705171?
11Knallkapseln (Schildchen)50 782
12Warndreieck (gelb-schwarz) explosiv!50 782
13O (offen) (Regler offen – zu)50 782
14O – Lichtmaschine – Z (rot)01 008
15O – Lichtmaschine – Z (blankes Metall)?
16↯ Das Besteigen des Kessels und des Tenders…?
172x Schieber hinten Links: 1a, Rechst 7a …?
18Knallkapselbehälter50 782
19Speisepumpen: Handrad + Schild „Speisepumpe“64 113

Klubtreffen am 01.03.1969 – Besuch Lokführer Meister

Peter kam schon mit dem 1888 nach Mainleus, weil wir an diesem Tag den aufgeschobenen Besuch von Herrn Meister erwarteten. Wir räumten zunächst in der Klubbude auf, und um 13:30 Uhr ging ich dann runter zum Bahnhof, um den Besucher zu erwarten. Der Zeiger der Bahnhofsuhr rückte auf 13:45 Uhr. Herr Meister kam nicht. Als er um 14 Uhr immer noch nicht da war, wurde ich schon ungeduldig. Um 14:15 Uhr wollte ich mich gerade wütend auf den Heimweg machen, als plötzlich ein weißer Fiat mit einer Hofer Nummer heran brauste. Sofort erkannte ich Herrn Meister. Er hatte seine Frau und seine beiden Kinder mitgebracht und forderte mich auf, einzusteigen. Bei uns angekommen, öffnete er seinen Kofferraum, in dem einige Geschenke für unseren Klub lagen:

eine Dampflokpfeife
ein DB-Schild (von der 01 213)
ein Schild „BD Nürnberg“
ein Zugschlusssignal

Während ich mit Hans und Peter die „Schätze“ ins Haus trug, führte meine Mutter die Gäste ins Herrenzimmer. Nach dem üblichen Gespräch, das man so führt, wenn man sich zum ersten Mal trifft, stiegen wir hinauf in den Dachboden, wo ich den Besuchern die Modelleisebahnanlage vorführte. Danach ging es in die Klubbude. Herr Meister konnte ein lachen nicht verkneifen, als er all die Lok-Erinnerungsstücke, die er uns einmal geschenkt hatte, hier sauber poliert wieder vorfand. Auch die übrige Dekoration wurde bestaunt. Meine Mutter ging dann mit Frau Meister ins Untergeschoss und kochte Kaffee. Wir konnten in der Zwischenzeit Herrn Meister mit Fragen überschütten, die uns schon lange auf der Zunge brannten. Aber schon kurz darauf rief uns meine Mutter. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause, nahmen wir unseren Besucher noch einmal mit in die Klubbude. Während ich meine Dias vorführte, konnten wir weitere Fragen an ihn richten.
Unter anderem erfuhren wir, dass die ausgemusterten Lokomotiven in Oberkotzau jeden Tag verschwinden konnten. Für uns war dies eine alarmierende Nachricht. Deshalb wurde noch am gleichen Nachmittag beschlossen, am darauf folgenden Tag nach Hof zu fahren. Herr Meister erklärte sich bereit, uns im Bw Hof herumzuführen und uns in seinem Auto nach Oberkotzau zu fahren. Jedenfalls verging der Nachmittag wie im Fluge.
Die Erkenntnis, dass der Vorderreifen des Fiat platt war, konnte unseren Besucher überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Im Nu hatte er ihn ausgewechselt. Um 17:45 Uhr verabschiedete sich Familie Meister und da Peter den 1871 nicht mehr erreicht hätte, fuhr er mit ihr nach Kulmbach. Mit einem: „Also dann, bis morgn!“, steuerte Herr Meister seinen Wagen zum Tor hinaus.

Klubtreffen am 15.02.1969

Peter fuhr schon um 12:30 Uhr im 1888 mit uns nach Mainleus, weil wir an diesem Tag den Besuch von Herbert Meister erwarteten. Zunächst räumten wir noch in der Klubbude auf, bevor ich runter zum Bahnhof ging. Dort wartete ich bis 14 Uhr vergeblich auf Herrn Meister. Wahrscheinlich hatte ihn der herrschende Schneesturm daran gehindert, die Fahrt anzutreten.

Als ich dann wieder auf der Klubbude war, arbeiteten Peter und ich am Dampflok-Archiv, während Hans Bremszettel sortierte. Nach einer Kaffeepause diskutierten wir über die Anschaffung einer Mappe für Loknummern-Listen. Von 16:45 Uhr bis 17 Uhr ging ich mit Peter zur Modellanlage.

Loklaterne + Zugschlusslaterne

08.02.1969: Hans bekommt von Herbert Meister die 2. Loklaterne. Am gleichen Tag erhält Peter von ihm eine Zugschlusslaterne.

 

Klubtreffen am 08.02.1969

Peter kam wieder mit dem 1866. Wir blieben bis zum D546 an der Strecke und machten einige Aufnahmen. Auf der Klubbude sortierte Hans dann Peters gesammelte Bremszettel, während ich die Aufnahmen an der Strecke in eine Liste eintrug., den letzten Sitzungsbericht schrieb und sonstigen Kram erledigte. Danach sortierten wir Pfiff-Hefte, suchten doppelte heraus und aus diesen wiederum Abbildungen von Lokomotiven für das Dampflok-Archiv.
Zum Schluss der Sitzung führte ich meine neuesten Dias vor. Um 17 Uhr ging Hans mit Peter runter zur Strecke.

Klubtreffen am 02.02.1969

Um 13:30 Uhr holten Hans und ich Peter vom 1866 ab. Er hatte seine große Schultasche bei sich, weil der Berg Papierkram (900 Bremszettel, Plakate, Zeitungsausschnitte usw.) nicht in die kleine Mappe gepasst hatte. Hans hatte fast während der ganzen Klubsitzung damit zu tun, den Bremszettelberg zu sortieren. Peter und ich klebten die letzten Fotos auf schwarzes Papier. Außerdem suchten wir doppelte Buchfahrpläne heraus (die nahm Peter mit) und Peter nahm auch die beiden letzten Pfiff-Hefte mit, aus denen er technische Daten herausschreiben wollte.
Am Ende des Treffens sahen wir Bilder vom Bw Kirchenlaibach an.
Um 17:00 Uhr ging ich mit Peter runter zur Bahn.

Auf der 01 150

Am 25.01.1969 fuhren Hans und ich um 19:08 Uhr mit dem 1893 nach Kulmbach. Wir hatten uns ausgerechnet, dass im 1880 der Lokführer Meister sein musste. Dieser hatte uns einmal versprochen, dass wir an einem Samstag oder Sonntag auf der Lok mitfahren dürften. Wir hofften, er würde an diesem Tag sein Versprechen halten.

Als der 1880 in Kulmbach einfuhr, war zwar nicht der bärtige Heizer, mit dem Herr Meister sonst zusammen fuhr am Fenster, aber als der Zug zum Stehen gekommen war, tauchte hinter dem „Ersatzheizer“ das Gesicht unseres wohlbekannten Lokführers auf. Noch ehe ich ihn vorsichtig auf sein Versprechen hinweisen konnte, meinte er schon: „No, wolter net amoll mitfohrn – bis Lichtenfels und middm 877 widder rauf?“
„Uns langts scho bis Maleus“, erwiderte ich, denn es wäre sonst doch ein wenig zu spät geworden.
„No geht halt rauf!“, war das Kommando für uns, auf die Lok zu klettern. Ein herrliches Gefühl für einen Dampflokfan, auf der von ihm verehrten Maschine stehen zu dürfen und gar mitzufahren.
Herr Meister erklärte uns kurz die Wirkungsweise des Geschwindigkeitsanzeigers und der Zylinderfüllung. Dann ertönte der Pfiff des Schaffners und der Lokführer ergriff den Regler. Ein leichter Druck und mit 15 atú Kesseldruck donnerte die 01 150 aus dem Bahnhof. In fliegender Fahrt ging es auf nach Mainleus. Viel zu schnell vergingen für uns die viereinhalb Minuten. In Mainleus bedankten wir uns aufs herzlichste und gaben Herrn meister zwei Fotos von seiner Lok.

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