Am 24.04.1969 fragten Hans und ich, wie gewöhnlich, beim 1866 in Kulmbach nach Bremszetteln. Während aber der Heizer Hans die Zettel aushändigte, sagte der Lokführer zu mir: „Gi amoll rüber auf di anner Seidn, ich mußder amoll wos zeing!“
Ich war nicht schlecht erstaunt, als er drüben die Klapptüre zum Führerstand aufmachte und sagte: „Kumm rauf, derfst mitfohrn!“
Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Auf dem Führerstand einer stehenden 50er war ich ja schon gewesen. Das war nichts Neues. Dann aber drückte der Lokführer auf den Pfiff des Schaffners hin den Regler beiseite.
Wie bei einer 01 hörte man dumpf die Dampfstöße, die Lok begann immer stärker zu rütteln. Wir fuhren. Aber wie! Mit zunehmender Geschwindigkeit fingen alle Armaturen und Einrichtungen derartig an zu scheppern, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstand.
Bei der Weinbrücke hatten wir bereits eine Geschwindigkeit von 83 km/h drauf. Als wir am Mainleuser Einfahrtssignal vorbei fuhren, summte es.
„Wasst wos des is?“, fragte der Lokführer.
Natürlich wusste ich, dass dies die Indusi sein musste.
Schon standen wir am Bahnhof Mainleus.
Ich kletterte von der Lok und schoss schnell von der Lokmannschaft eine Aufnahme, bevor der 1866 weiter fuhr., mit der 051 923-1.