Der Besuch bei einer Tante war der Anlass, weshalb mein Vater am 12.06.1971 mit dem Auto nach Hof fuhr und wir (Hans und ich) auf diese Weise ohne Fahrkosten in die Heimat unserer geliebten 01en gelangten.
Mit dem Wetter hatten wir allerdings Pech. Wenn es nicht gerade regnete, so war doch stets der Himmel völlig bewölkt. Aber das sollte unsere „Knipsfreudigkeit“ nicht beeinflussen. Um 13:45 Uhr kamen wir im Bw an. Blick nach rechts: aha – 078 235 stand da im Freien. Vorn bereits des Nummernschildes beraubt – das bedeutet nichts Gutes.
Auch die drei letzten 86er des Bws trafen wir neben dem Schuppen an.

078 235 t abgestellt im Bw Hof
Aber zunächst zur Lokleitung: das übliche Ausfüllen des Zettels – kurz und schmerzlos – und schon hatten wir freie Hand. Wir beschlossen, zunächst im freien zu fotografieren, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete.
001 169-2 war noch in derselben Stellung wie am 01.05.1971. Sie war unser erstes „Opfer“. Dann widmeten wir uns den 86ern, von denen allerdings nur die 086 171 unter Dampf stand. Die 260, von denen bestimmt jedes Mal mindestens drei daneben vor sich hindösen, bedürfen keiner besonderen Erwähnung. mehr dagegen die schon genannte 078 235, die vermutlich bereits ausgemustert war.
Unseren Fotoapparaten entging sie jedenfalls nicht. Auch einige Köfs werden so nebenbei „vernascht“.
001 200 und 001 210 „z-elten“ auch noch am selben Ort (wie am 01.05.1971) herum.
001 211 fuhr mit Vorspann 211 308 vor dem P 2819 ein! Ab zur Bekohlung!
001 168 hatte sich bereits vorgedrängt und wurde gerade „entrußt“, als wir „hinten“ ankamen. *Klick Klick* (kurzer Ausschnitt aus unseren Fotoapparatgeräuschen). Während die 168 auf die Drehscheibe fuhr, kam die 211 und kurze Zeit später auch noch 001 187, die vor dem E 1863 (Lokf.:

“H´s Lf” neben der 001 187-4 im Bw Hof dahinter sein Heizer
H´s Lf! + Heizer Fr. J. Hz.) inzwischen eingetrudelt war. Ein prächtiger Anblick, als 211 und 187 direkt nebeneinander standen und „kackten“. Max und Reinhold freuten sich sichtlich, als ich ihnen zwei Bildchen schenkte, die ich einst (sehr vornehm hab ich das ausgedrückt) in Kulmbach gemacht hatte. Was mir gar nicht passte, war der einsetzende leichte regen, der so manchen Lokspäher schon zum Atheisten werden ließ. Nachdem 211 und 187 im Schuppen (211 sogar daneben, weil sie 30 Minuten später bereits wieder den E 1794 übernahm) untergebracht waren, begaben wir uns in den selbigen (geschwollener geht´s wohl nicht mehr), um Stativaufnahmen zu … zu … naja: zu machen. Erst ich – dann Hans.
Wenn nur die Zeit nicht so schnell vergehen würde! Wir hatten versprochen, um 15:30 Uhr wieder bei der berühmten Tante zu sein. Und es waren nur noch fünf Minuten. O je! Aber in den Diesellokschuppen mussten wir trotzdem noch. Da half nichts! Dann aber los! Während Hans die Nummern notierte, schrieb ich von einer Tafel den Einsatzplan vom 12.06.1971 ab. Nun mussten wir aber endgültig das Bw verlassen – vorbei an drei 86ern, drei 260, einer 78 – bei leichtem Nieselregen …