Peter kam schon mit dem 1888 nach Mainleus, weil wir an diesem Tag den aufgeschobenen Besuch von Herrn Meister erwarteten. Wir räumten zunächst in der Klubbude auf, und um 13:30 Uhr ging ich dann runter zum Bahnhof, um den Besucher zu erwarten. Der Zeiger der Bahnhofsuhr rückte auf 13:45 Uhr. Herr Meister kam nicht. Als er um 14 Uhr immer noch nicht da war, wurde ich schon ungeduldig. Um 14:15 Uhr wollte ich mich gerade wütend auf den Heimweg machen, als plötzlich ein weißer Fiat mit einer Hofer Nummer heran brauste. Sofort erkannte ich Herrn Meister. Er hatte seine Frau und seine beiden Kinder mitgebracht und forderte mich auf, einzusteigen. Bei uns angekommen, öffnete er seinen Kofferraum, in dem einige Geschenke für unseren Klub lagen:
eine Dampflokpfeife
ein DB-Schild (von der 01 213)
ein Schild „BD Nürnberg“
ein Zugschlusssignal
Während ich mit Hans und Peter die „Schätze“ ins Haus trug, führte meine Mutter die Gäste ins Herrenzimmer. Nach dem üblichen Gespräch, das man so führt, wenn man sich zum ersten Mal trifft, stiegen wir hinauf in den Dachboden, wo ich den Besuchern die Modelleisebahnanlage vorführte. Danach ging es in die Klubbude. Herr Meister konnte ein lachen nicht verkneifen, als er all die Lok-Erinnerungsstücke, die er uns einmal geschenkt hatte, hier sauber poliert wieder vorfand. Auch die übrige Dekoration wurde bestaunt. Meine Mutter ging dann mit Frau Meister ins Untergeschoss und kochte Kaffee. Wir konnten in der Zwischenzeit Herrn Meister mit Fragen überschütten, die uns schon lange auf der Zunge brannten. Aber schon kurz darauf rief uns meine Mutter. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause, nahmen wir unseren Besucher noch einmal mit in die Klubbude. Während ich meine Dias vorführte, konnten wir weitere Fragen an ihn richten.
Unter anderem erfuhren wir, dass die ausgemusterten Lokomotiven in Oberkotzau jeden Tag verschwinden konnten. Für uns war dies eine alarmierende Nachricht. Deshalb wurde noch am gleichen Nachmittag beschlossen, am darauf folgenden Tag nach Hof zu fahren. Herr Meister erklärte sich bereit, uns im Bw Hof herumzuführen und uns in seinem Auto nach Oberkotzau zu fahren. Jedenfalls verging der Nachmittag wie im Fluge.
Die Erkenntnis, dass der Vorderreifen des Fiat platt war, konnte unseren Besucher überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Im Nu hatte er ihn ausgewechselt. Um 17:45 Uhr verabschiedete sich Familie Meister und da Peter den 1871 nicht mehr erreicht hätte, fuhr er mit ihr nach Kulmbach. Mit einem: „Also dann, bis morgn!“, steuerte Herr Meister seinen Wagen zum Tor hinaus.