Dampflokzeit in Oberfranken

11.10.1970 – Besuch im Bw Hof

Am Sonntag, den 11.10.1970, hatte ich im Rahmen eines Familienausflugs Gelegenheit, dem Bw Hof einen Besuch abzustatten. Hans hatte leider keine Zeit mitzukommen, dafür begleitete mich mein Bruder Bernd, der sich zwar nicht für die bahn interessierte, mir aber während des Bw-Rundgangs sehr behilflich war. Zunächst einmal war ich erstaunt, die 001 111-4 und die 001 173-4 auf einem Sackgleis mitten im Hauptbahnhof abgestellt zu sehen. Ich wusste zwar von Lokführern, dass die beiden Loks auf Abruf ins Aw warteten, hatte sie aber im Bw vermutet, wo sie auch günstiger zu fotografieren gewesen wären. Doch nun zum eigentlichen Aufenthalt im Bw. Beim Betreten des mir wohlvertrauten Geländes fiel sofort auf, dass bei der kleinen Drehscheibe vier 86er in einwandfreier Verfassung standen, zwei unter Dampf, die anderen waren später angeheizt. Zunächst holten wir uns in der Lokleitung die Erlaubnis zur Bw-Besichtigung. Obwohl ich glaubte, denselben Mann wie am 02.03.1969, wo uns Herr Meister begleitete, dort anzutreffen, dauerte es doch eine ganze Weile, bis er uns mit einer missmutigen Bemerkung die üblichen Zettel zum Ausfüllen hinknallte. Wir hauten unseren „Servus“ darunter und hatten damit freien Lauf, alles andere war unwichtig. (mehr …)

Lokfahrt auf der 001 230

25.09.1970: Ich darf bei „Ottos Lokführer“ auf der 001 230 (Zlok des E 1649) von Kulmbach bis Neuenmarkt-Wirsberg mitfahren. Hierbei gelingt mir wieder eine gute Tonbandaufnahme.

Spähfahrt nach Nürnberg (ins Bw Nürnberg) (19.09.1970)

5:25 Uhr war der „offizielle“ Beginn der Spähfahrt am 19.09.1970. Um diese Zeit verließ nämlich der P 2804 (624) den Bahnhof Mainleus, „an Bord“ Pfiff Klub Köf mit einer perfekten Späherausrüstung: Notizblock, Bleistift, Fotoapparate, Tonband, Filmkamera, Filmmaterial und ein paar Fotos für freundliche Eisenbahner – nicht zu vergessen ein paar Wurststullen, denn: ein leerer Bauch späht nicht gern! Scherz beiseite, Ernst ist dran!
Der P 2805 mit der schrecklich qubelnden (Fachausdruck des PK Köf) 053 011-3 stand abfahrbereit im Bahnhof, als wir in Lichtenfels eintrudelten. Unser Anschlusszug, der E 1910 (Coburg – Innsbruck) stand auf dem Nachbargleis am selben Bahnsteig, so dass das Umsteigen kein Problem darstellte. Um 5:52 Uhr hängte sich die 140 276 „in die Riemen“, und wir sahen vom gemütlichen Abteil aus den Bahnhof entschwinden. Irgendwann zwischen Lichtenfels und Bamberg kontrollierte der Schaffner unsere Tickets. Kurze Zeit später kam er nochmals und machte uns darauf aufmerksam, dass die beiden Fensterplätze reserviert seien. Aus diesem Grund verließen wir zwischen Bamberg und Forchheim das „Lokal“ und stellten uns, da wir kein anderes leeres Abteil fanden, im Gang unmittelbar hinter unserem braven Zugpferd. In Forchheim beobachteten wir die 280 001 auf einem Nachbargleis, in Fürth eine 211 und eine 110. Nun handelte es sich nur noch um Minuten bis zur Einfahrt in Nürnberg. (mehr …)

Öfter mal … an die Schiefe Ebene

Am 26.08.1970 und am 02.09.1970 fuhren Hans und ich (Peter arbeitete während der Woche) an die Schiefe Ebene, d. h. bis Neuenmarkt. Jeweils zur gewohnten Zeit um 9:50 Uhr starteten wir in Mainleus mit dem 2817. Beide Male drangen wir bis kurz unterhalb Marktschorgast vor, um die beste Position für Foto-, Film- und Tonbandaufnahmen ausfindig zu machen.. (Filmen kann ich seit Ende August, wo ich mir eine Kamera angeschafft habe!). Hans musste meistens die Tonbandaufnahmen machen, weil ich filmte. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Der Himmel war immer fast wolkenlos. Die Tonbandaufnahmen sind einmalig geworden, die Filme sind noch nicht entwickelt. Jedenfalls waren beide Fahrten sehr erfolgreich und wir kamen zu der Überzeugung: öfter mal an die Schiefe Ebene!

Nach Hause fuhren wir stets erst um 17:50 Uhr mit dem Eilzug, damit wir den E 1649 noch in Neuenmarkt-Wirsberg fotografieren bzw. „interviewen“ konnten.

Die geplante Fahrt nach Nürnberg am 05.09.1970 fiel wegen schlechten Wetters in Wasser. Wir hoffen, sie eine Woche später durchführen zu können.

001 202-1 vor EP2828 – Schiefe Ebene

001 230-2 vor P2828 – Schiefe Ebene

001 103-1 vor E658 – Schiefe Ebene

051 334-1 vor P2826 – Schiefe Ebene

16.08.1970 – Besuch im Bw Schweinfurt

Von einer Spähfahrt kann man hier nicht sprechen.
Am Morgen des 16.08.1970 kam es meinem Vater in den Sinn, einmal wieder nach Schweinfurt zu fahren.
Als wir von zuhause mit dem Auto wegfuhren, war es bereits 12:30 Uhr. Gegen 14:45 Uhr kamen wir in Schweinfurt an. Während meine Eltern einen Stadtbummel machten, „stürmten“ Hans und ich das Bw.

v.l. 051 054-5 kalt, 052 406-6 z, 098 812-1 + 086 886-5 - Bw Schweinfurt

v.l. 051 054-5 kalt, 052 406-6 z, 098 812-1 + 086 886-5 – Bw Schweinfurt

Vor dem Lokschuppen, gleich hinter dem Eingang zum Bw, standen die 051 176 und 052 463. Die 051 176 hatte weiß eingerahmte Puffer und rote Pufferbohlen. Kameras raus! Klick! Auf meinem Diafilm muss sich das prima machen! „Wenn nur der Gang zur Lokleitung nicht wäre!“, dachten wir, als wir die Treppe hinauf gingen.
„Bite nicht klopfen!“, stand an der Tür der Lokleitung. Würde der Empfang wieder so sein wie beim letzten Mal? Ich öffnete die Tür. Ein Mann, der wie ein Lokführer aussah, saß hinter einem der Schreibtische. Auf unsere Bitte, das Bw besichtigen zu dürfen, sagte er nur: „Des könnter scho. Aufbassn hald. Euer eigns Risiko.“ (mehr …)

Klubtreffen am 15.08.1970

Wie üblich traf ich mich mit Peter um 13:30 Uhr am Mainleuser Bahnhof. Wir blieben bis zum D 852 zum Spähen an der Strecke und fuhren danach rauf zur Klubbude. Von 14:45 Uhr bis 15:45 Uhr suchten Hans und Peter 01en aus den Nummernlisten heraus, während ich noch für meinen Vater Fenster streichen „durfte“. Nach einer anschließenden Kaffeepause spielten wir die neuesten Tonbandaufnahmen ab. Bis zum Ende des Treffens gegen 18:00 Uhr führte ich meine neuesten Dias und ein paar ältere Serien vor.

Klubtreffen am 15.08.1970

Um 13:30 Uhr traf ich mich mit Peter am Mainleuser Bahnhof. Nach dem P 2826 (Zlok 051 681-6) fuhren wir rauf zur Klubbude. Dort zeigte uns Peter einen Brief, den er vom Pfiff-Klub „18 323“ aus Würzburg bekommen hatte. Er enthielt auch einige gute Fotos aus dem Archiv der Würzburger. Nachdem Hans und ich den Brief und Peter die neueste LRS gelesen hatten, diskutierten wir über die nächste Spähfahrt. Es wurde beschlossen, dass sie nach Nürnberg führen sollte. Ob wir vorher die Direktion um Erlaubnis bitten würden, blieb offen. Wahrscheinlich werden wir einen Überraschungsangriff auf das Bw N-R machen. Ende des Treffens: 17:00 Uhr.

Klubtreffen am 19.07.1970

Von 13:30 Uhr bis zum D 852 blieben Peter und ich an der Strecke. Auf der Klubbude trug ich Nummern ein, während Peter Bilder ansah und Hans Kursbuch studierte. Anschließend suchten Hans und Peter Sichtdaten von 01en heraus, während ich eine Tabelle der Reisegeschwindigkeiten von wichtigen Reisezügen unsrer Strecke mit der Schreibmaschine schrieb. Ende des Treffens: 16:45 Uhr.

Klubtreffen am 20.06.1970

Mit einer Viertelstunde Verspätung traf Peter in Mainleus ein. Unterwegs hatte sein Moped gestreikt und bis 14:30 Uhr waren wir damit beschäftigt, es wieder fahrtüchtig zu bekommen. Dann konnte es los gehen. Peter zeigte uns zuerst seine neuesten Fotos. Anschließend studierten wir seine Bremszettel, die ich dann, zusammen mit unseren sortierte, während Hans und Peter Sichtdaten von 01en aus dem Nummernblock heraussuchten. Ende des Treffens: 18:00 Uhr.

Ein Wochenendurlaub wird zur erfolgreichen Spähfahrt: 16.05. – 19.05.1970 Reutlingen – Tübingen

Es war schon immer der Wunsch meines Vaters gewesen, einmal in die Gegend von Reutlingen zu fahren und es kam Hans und mir natürlich gelegen, dass er uns mitnahm.
Als alte Lokspäher wussten wir, dass im nicht weit entfernten Tübingen die meisten der damals noch unter Dampf stehenden 38er und einige interessante ET-Baureihen beheimatet waren.

038 509-6 vor E 2106 (Stg-Horb) in Tübingen.

Ziel des Wochenendausflugs war aber, wie gesagt, Reutlingen. Am 16.05.1970 starteten wir morgens um 4.30 Uhr mit dem Auto. Spannend an so einer Fahrt waren immer die Bahnstrecken, die parallel zur Straße verliefen. Den ersten Zug sahen wir in Neustadt/Aisch. Es war ein Eilzug mit einer 110, von der wir allerdings die Nummer nicht erkennen konnten. In Plochingen konnten wir die 260 005 und die 150 155 beobachten. Ungefähr um 11:00 Uhr kamen wir in Reutlingen an, wo wir am Bahnhof die 144 035 und 260 511 sichteten. Wir machten erst einmal einen Stadtrundgang, bezogen etwas abseits von der Stadt unser Quartier in einer Pension und fuhren am Spätnachmittag nochmals zum Bahnhof, wo Hans und ich erst einmal die Lage auskundschafteten. Erstaunlicherweise konnten wir in nicht allzu langer Zeit recht viele Nummern notieren. Gegen 18:30 Uhr zogen wir uns wieder in unsere Unterkunft zurück. Der nächste Tag (17.05.1970) war ausgefüllt mit Ausflügen in die Umgebung und hatte nichts mit Eisenbahn zu tun. Dafür war der 18.05.1970 auf dem Gebiet der Eisenbahn umso ereignisreicher. Es war ausgemacht, das wir, Hans und ich, morgens mit dem Zug nach Tübingen fahren würden und erst am Abend wieder zurück kämen. So geschah es auch. (mehr …)

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